Aus Anlass des 30. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung ist eine Delegation des Partnerschaftsvereins nach Kahla gereist. In dem Dorf Mödlareuth an der bayrisch-thüringischen Grenze wurde während einer Führung die Situation in dem geteilten Dorf während der 23 Jahre der deutschen Teilung durch eine Grenzmauer anschaulich dargestellt. Das deutsch-deutsche Museum will die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekte der Teilung vermitteln. Die Gedenkstätte ist ein Zeugnis für die Verbrechen der SED-Diktatur sowie ein Ort des Erinnerns an die deutsche Teilung und des Gedenkens an deren Opfer. Im Freigelände sind die Grenzanlagen rekonstruiert. Die betroffenen Gesichter zeigten wie unfassbar und erschütternd die Teilnehmer es fanden wieviel Energie die Verantwortlichen in der DDR aufwendeten, um die Menschen in ihrem Land zu halten. Zum Glück ist das nun Vergangenheit.

Aufbau der Mauer als Grenzbefestigung im Museum MödlareuthEntwicklung der Grenzbefestigung in Mödlareuth

 

Mittags wurde Schloss Burgk aus dem 14. Jahrhundert, oberhalb der Saale gelegen, besichtigt. Die Schlossküche ist noch ab und zu in Aktion. In der Schlosskapelle mit einer Silbermann-Orgel finden noch Konzerte statt. Es gibt wunderschöne Öfen, Decken und andere Details zu bestaunen.

Schloss Burgk20201001 Kahla P03

Um das Jubiläum 30 Jahre deutsche Einheit zu begehen, traf man sich bei der Partnerschaftseiche, die vor 9 Jahren von OB Matthias Klopfer und Bürgermeister Bernd Leube gepflanzt wurde. Bürgermeister Jan Schönfeld erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der Partnerschaft und dankte für die unbürokratische Hilfe der Stadtverwaltung Schorndorf beim Aufbau der Verwaltungsstrukturen in der Stadt Kahla. Heute kann man in der Stadt Kahla viele rekonstruierte Häuserfassaden bewundern. Dafür brauchte es mutige Menschen, wie auch heute wieder, denn es gibt noch viel zu erledigen. Stadtrat Professor Dr. Frank Hellwig ging seinerseits auf die allgemeine Entwicklung der letzten 30 Jahre ein. Er zollte den Menschen im östlichen Deutschland Respekt für ihre Aufbauleistung. Dr. Hellwig: „Auch heute stehen wir vor neuen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie, der Klimakrise oder der globalen Migration. Die Staaten der Erde sind zur Zusammenarbeit gezwungen um die Probleme lösen zu können. Ich glaube, dass es für unsere Zukunft entscheidend ist ob die Demokratien unserer Prägung die Probleme der Welt lösen können oder ob sie im Wettstreit der Systeme schließlich unterliegen.“ Es gelte wachsam zu bleiben. Dieter Stops, Partnerschaftsvereinsvorsitzender in Kahla, freute sich darüber an dem typischen deutschen Baum, der für Standhaftigkeit steht, mit den Begründern und Unterstützern der Partnerschaft Coronagerecht feiern zu können. Zusammen mit Marion Rube, im Partnerschaftsverein verantwortlich für die Kontakte nach Kahla, enthüllte er eine Tafel, die darauf hinweist, dass diese Stiel-Eiche zum 20jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft gepflanzt wurde.

Ansprachen zum 30. Jahrestag der deutschen EinheitVor der Partnerschaftseiche, v.l.: VM Schönberg, Alt-BM Leube, Rube, Röder
Der Rest des Tages wurde mit einer launigen Führung durch die Geschichte Jenas verbracht. Im Anschluss bestand die Möglichkeit die Ausstellung der besten Pressefotos der Welt anzuschauen, die jedes Jahr in Jena startet. Sie macht Halt in etwa 100 Metropolen in 40 Ländern. Durch diese Unterstützung der Pressefotografie soll der freie Meinungsaustausch weltweit gefördert werden. Abends traf sich die Gruppe mit den Kahl’schen Freunden zum obligatorischen Grillfest im Garten des Stadtmuseums, natürlich mit Thüringer Würsten und Rostbrätel.

Marktplatz von JenaDie fleißigen Helfer beim Grillabend

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